Samstag, 23. April 2016

Ikonen der Zwanziger Jahre Teil 2:

Louise Brooks

Title: Louise Brooks
Creator: Bain News Service, publisher
Repository: Library of Congress
Digital ID: here
Rights Information:
No known restrictions on publication

Louise Brooks (*14. November 1906 in Cherryvale, Kansas; † 8. August 1985 in Rochester, New York; voller Name: Mary Louise Brooks), Tochter eines wohlhabenden Anwalts, trat schon als kleines Kind bei kleineren Veranstaltungen mit Tanzeinlagen auf, erhielt später professionellen Unterricht und stand als 11-Jährige im "Cherryvale Opera House" auf der Bühne. Nach dem Umzug der Familie nach Wichita besuchte sie kurz die dortige High School, und wurde dann 1922 Mitglied der "Denishawn Dance Company" in New York City. 1924 gab sie ihr Broadway-Debüt bei "George White's Scandals", gefolgt von einem Engagement als Tänzerin bei der Broadway-Produktion "Ziegfeld Follies". Dort wurde sie vom Produzenten Walter Wanger entdeckt und erhielt einen Vertrag bei Paramount über fünf Jahre, wo sie 1925 ihr Leinwanddebüt gab. Sie avancierte dann in zahlreichen Komödien als "Flapper" zum Stummfilmstar. In dieser Zeit soll sie auch eine Liebesbeziehung mit Greta Garbo unterhalten haben. Einen ihrer größten Erfolge hatte Brooks 1928 mit der Komödie "In jedem Hafen eine Braut (A Girl in every Port)" unter der Regie von Howard Hawks. 

Beschreibung: Louise Brooks in high school
Datum: 1922
Quelle: The Wichitan, yearbook of
Wichita High School, Wichita, Kansas
Urheber:
The senior class of 1922 of Wichita High School
Genehmigung: public domain
In diesem Film entdeckte sie Georg Wilhelm Papst und engagierte sie auf dem Höhepunkt ihrer US-Karriere – "Beggars of Life" wurde gerade Brooks' größter Publikumserfolg – nach Berlin. Unter Pabsts Regie spielte Louise Brooks die Lulu in der Frank Wedekind-Verfilmung "Die Büchse der Pandora" (1929). Der Film erregte vor allem auch durch seine Andeutungen einer lesbischen Beziehung großes Aufsehen.
Es folgte im gleichen Jahr "Tagebuch einer Verlorenen", bevor Brooks 1929 in Frankreich mit Pabst und René Clair "Prix de beauté (Preis der Schönheit / Miss Europa)" drehte.
Zurück in den Vereinigten Staaten, konnte die nur 1,57 m große Aktrice nicht mehr an ihre früheren Erfolge anknüpfen. Gründe dafür waren wohl ihre unangepassten Rollen, die sie in Europa verkörperte, wie auch ihre vertraglichen Auseinandersetzungen mit Paramount. Von ihrer ehemaligen Produktionsfirma wurde fortan das Gerücht verbreitet, dass die Stimme von Brooks nicht für den Tonfilm geeignet sei. 

Beschreibung: Photo of Louise Brooks from short
biographical sketch-book Stars of the Photoplay
Datum: 1930
Quelle: hier
Urheber: Photoplay Magazine
Genehmigung: hier
In der Folge erhielt sie nur noch wenige Rollen in einigen B-Filmen. Daraufhin kehrte sie Hollywood den Rücken, trat in Nachtclubs auf und arbeitete fürs Radio. 
1933 heiratete sie den Millionär Deering Davesund, trennte sich aber nach wenigen Monaten Ehe wieder von ihm.
Zwischen 1936 und 1938 spielte sie dann noch kleinere Rollen in vier Filmen, bevor sie als Verkäuferin nach New York ging und ihre Filmkarriere endgültig beendete.
Fast in Vergessenheit geraten, wurde Louise Brooks von französischen Filmhistorikern in den 1950er Jahren wiederentdeckt. Nachdem man eine Retrospektive ihrer Filme in der Cinémathèque Française zeigte, wurde sie zur Film-Ikone erklärt, deren Arbeit mit Marlene Dietrich und Greta Garbo vergleichbar sei. Dies führte auch zu einer Reputation in ihrem Heimatland, wo sie - ermutigt vom Filmkurator James Card - anfing, zu schreiben. Es folgten schonungslose Artikel über ihre eigene Karriere, das Starsystem in Hollywood

Beschreibung: Louise Brooks en Ford 
Sterling in The Show Off, Datum: 1926
Quelle: Transferred from nl.wikipedia
Uploader was Moviefan at nl.wikipedia
Genehmigung:
 Publiek Domein bevestiging
und andere Filmstars, darunter Lillian Gish, Humphrey Bogart, Greta Garbo, Charlie Chaplin oder W. C. Fields. 
Ihre gesammelten Aufsätze erschienen 1982 in dem Buch "Lulu in Hollywood", das ein Überraschungserfolg auf den Bestsellerlisten wurde. Zu sehen war Louise Brooks in den 1960er und 1970er Jahren auch noch in einigen TV-Dokumentationen.
Posthum wurde Louise Brooks, die bis zu ihrem Tod 1985 in Rochester im US-Bundesstaat New York lebte, von dem britischen Pop-Duo OMD geehrt. Deren Single "Pandora's Box" aus dem Jahr 1991 war eine einzige Hommage an den Stummfilmstar. Für das dazugehörige Musikvideo wurden Ausschnitte aus dem Film "Die Büchse der Pandora" verwendet.


Quelle: Wikipedia